Wir starten ein Flagship-Lehrmodul zur Cybersicherheit – interdisziplinär, praxisnah, zukunftsweisend

Digitale Sicherheit ist kein technisches Randthema mehr, sondern eine gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit. Sie beeinflusst die Wissenschaft, die wirtschaftliche Stabilität, die demokratische Kultur. Sie bestimmt, ob wir unsere smartphonegesteuerten Haustüren nach einem langen Arbeitstag öffnen können, lässt uns auf Partnersuche entspannt nach links oder rechts wischen und garantiert, dass unsere persönlichen Daten dort bleiben, wo wir sie platzieren. Deshalb muss Cybersicherheit für alle zugänglich und greifbar sein – sie ist im 21. Jahrhundert kein Nischenthema mehr, sondern eine Schlüsselkompetenz. Dennoch bleiben viele Lehrangebote in diesem Bereich auf technische Aspekte beschränkt oder richten sich ausschliesslich an ein spezialisiertes Fachpublikum.

CYRENZH geht bewusst einen anderen Weg: Wir verstehen Cybersicherheit als eine gemeinsame Herausforderung und gestaltet Lehre so, dass sie möglichst viele Menschen erreicht – unabhängig von ihrer fachlichen Herkunft.

Als transdisziplinäres Kompetenznetzwerk für digitale Resilienz zielen wir darauf ab, Studierende aller Fachrichtungen fakultätsübergreifend, praxisnah und innovativ für Cybersicherheit resp. die Gefahren zu sensibilisieren und Tools bereit zu stellen, damit sie die Risiken und Chancen abwägen und die vielschichtigen digitalen Herausforderungen bewältigen können.

Interdisciplinary Introduction to Cybersecurity

Unser neustes «Tool» ist ein interdisziplinäres Lehrmodul zur Cybersicherheit mit dem Arbeitstitel „Interdisciplinary Introduction to Cybersecurity“. In diesem Modul – es wird ab Frühjahrssemester 2026 allen Studierenden der UZH offenstehen – wird es nicht ausschliesslich um Hacking oder Passwörter gehen, sondern auch um Verantwortungsbewusstsein und gesellschaftliche Zusammenhänge in einer digitalisierten Welt.

Der Kurs spricht zentrale Probleme an, die bisher häufig übersehen wurden. Dazu zählen fehlende rechtliche Grundlagenkenntnisse – etwa im Bereich Datenschutz –, Technikängste oder Wissenslücken bei Nicht-Informatiker:innen sowie mangelndes psychologisches Verständnis für Phänomene wie Social Engineering. Auch ein schwach ausgeprägtes Risikobewusstsein im Alltag und im Beruf sowie unklare Verantwortlichkeiten in digitalen Kontexten werden gezielt thematisiert.

UZH-Flagship-Lehrangebot, gefördert durch «transdisciplinary_innovation 2024/25»

«Interdisciplinary Introduction to Cybersecurity“ wurde in einem kompetitiven Auswahlverfahren als Flagship-Lehrangebot im Rahmen der Ausschreibung „transdisciplinary_innovation 2024/25“ von der Universität Zürich (UZH) zur Förderung ausgewählt. Diese Flagship-Ausschreibung fördert strategisch relevante, interdisziplinäre Lehrformate, die Studierende auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Wir sind stolz, dass der CYRENZH -Projektantrag überzeugt hat, und «Interdisciplinary Introduction to Cybersecurity» nun eines der wenigen Projekte ist, das während zweier Jahre gefördert wird.

Worum geht es im Kurs?

„Interdisciplinary Introduction to Cybersecurity“ ist auf Bachelorstufe angesiedelt und vermittelt Grundlagen der Cybersicherheit aus technischer, rechtlicher, ethischer, sozialwissenschaftlicher und psychologischer Sicht. Es fördert das technische Grundverständnis und beugt Technikangst vor, gibt Orientierung im rechtlichen Rahmen, lässt die Teilnehmenden über ethische Dilemmata und gesellschaftliche Auswirkungen nachdenken und ruft psychologische Faktoren ins Bewusstsein. Nicht zuletzt wird bewusst mit klassischen Vorlesungsformaten gebrochen. Im Projekt setzen wir auf:

  • 🔐 Scenario-Based Learning (SBL)
    Studierende bearbeiten realitätsnahe Cyber-Vorfälle, treffen Entscheidungen und diskutieren diese im Plenum. Ihre Entscheidungen beeinflussen den Verlauf des Szenarios.
  • 🧩 Escape Rooms (digital & analog)
    Mit „EscapeUZH“ oder physischen Setups lösen Teams spielerisch sicherheitskritische Aufgaben.
  • 👥 Peer-Assisted Learning
    Studierende erklären sich gegenseitig Konzepte, bearbeiten Fälle in Kleingruppen und übernehmen Verantwortung füreinander.
  • 🎥 Flipped Classroom
    Videos, Quizzes und Selbststudiumsaufgaben bereiten die Präsenzphasen vor – für eine vertiefte und aktive Auseinandersetzung in der Gruppe.

Das Team

Neben CYRENZH als Initiatorin bringt das Modul ein interdisziplinäres Team zusammen – vereint durch die gemeinsame Vision einer resilienten digitalen Gesellschaft:

Nachhaltigkeit und Zukunftsausblick

Das Projekt ist damit mehr als ein Kurs – es ist ein Baustein für die langfristige digitale Resilienz in Bildung, Forschung und Gesellschaft und kann als Modell für verschiedene Fachrichtungen dienen, denn der fallbasierte und interdisziplinäre Lehransatz lässt sich auch auf andere Themen, wie z.B digitale Ethik, KI-Verantwortung, Nachhaltigkeit und Technologie, Gesundheitsdaten und Krisenkommunikation übertragen.

Warum das alle etwas angeht

CYRENZH versteht sich damit nicht nur als Kursanbieterin, sondern als Impulsgeberin für eine resiliente digitale Zukunft in Bildung, Forschung und Gesellschaft. Der innovative, fallbasierte und interdisziplinäre Lehransatz bietet ein Modell, das sich auch auf andere gesellschaftlich relevante Themen übertragen lässt – etwa auf digitale Ethik, KI-Verantwortung, nachhaltige Technologien, Gesundheitsdaten oder Krisenkommunikation. Der Transfer ist bereits in Planung: Ein Teaching Toolkit, ein Schlussbericht und frei zugängliche Materialien sollen es anderen Hochschulen ermöglichen, ähnliche Formate zu entwickeln.

Der CYRENZH-Kurs kommt zur richtigen Zeit. In einer Welt, in der digitale und analoge Lebensbereiche zunehmend verschmelzen, braucht es Menschen, die Risiken erkennen, Verantwortung übernehmen und aktiv zu tragfähigen Lösungen beitragen. Genau hier setzt CYRENZH an: transdisziplinär, praxisnah und zukunftsgerichtet.

Mehr erfahren & mitwirken: Kontaktieren Sie uns!

Der Kurs startet erstmals im Frühjahrssemester 2026. Informationen zur Anmeldung folgen voraussichtlich ab Herbst 2025 über das Vorlesungsverzeichnis der Universität Zürich.